Reisebericht Vogesen, Strasbourg (Elsass),
Bad Dürrheim (Schwarzwald) 08.10.13 - 13.10.2013
An diesem grauen
Dienstagmorgen ging es von zu Hause los in Richtung Vogesen. Die Fahrt über
Basel, Mulhouse nach Uffholtz verlief in leichtem Nieselregen absolut
problemlos. Ab Uffholtz ging es mächtig den Berg hoch (rund 1000 Meter) und mit
jedem Meter Höhe den wir zurücklegten, wurde es deutlich nebliger, bis wir
nichts mehr sehen konnten, ausser einer trüben milchigen Suppe vor den Händen!
Auf dem Grand Ballon, dem höchsten Punkt der Vogesen, auf 1424 Meter über
Meer, sah man buchstäblich die Hand vor dem Gesicht nicht mehr – stockdicker
Nebel.
Zum Glück gab es Stimmen vor dem Restaurant und so wurde es
doch noch gefunden.
Dann gab es endlich den ersten, wohlverdienten
Flammkuchen mit Munster-Käse und ein erstes Amer-Biére, einfach himmlisch!
Nach einer guten Stunde Aufenthalt, schlichen wir bei immer noch
stockdichtem Nebel im Schritttempo weiter bis zum Col de la Schlucht. Da war es
uns dann endgültig verleidet und wir bogen links auf die D417 ab in Richtung
Xonrupt (übrigens das einzige Dorf in Europa, dass ich kenne, dass als
Anfangsbuchstaben ein „X“ besitzt), am Ende des kleinen See‘s soll es einen
schönen Campingplatz geben, den Camping Domaine de Longemer. Ab etwa 1000 m.ü.M
hörte der Nebel auf und wir konnten wieder etwas von der schönen Landschaft
sehen. Am Camping angekommen, haben wir einen kurzen Besichtigungstermin
wahrgenommen und festgestellt, dass er zwar sehr schön gelegen, aber aktuell
genauso schön leer und ausgestorben war – also beschlossen wir weiter bis nach
Rothau auf den Stellplatz mit Stromanschluss zu fahren.
Unterwegs
haben wir uns 2x trotz Navi etwas verfahren, ich wollte um keinen Preis auf die
Autobahn N159 gelangen, denn dessen Tunnel soll für LKW’s schweineteuer sein
(eine Durchfahrt kostet da 75 CHF!!!) und unser Navi wollte immer wieder auf
die N159 (ob es vom Autobahnbetreiber gesponsert ist?).
Doch kurz
nach 16:00h kamen wir in Rothau an und begaben uns direkt auf den Stellplatz –
wir waren die Ersten und konnten den besten Platz noch aussuchen (es gesellte
sich später noch ein zweites Wohnmobil hinzu, der Rest des Platzes blieb diese
Nacht leer). Nach einer kurzen Begrüssung der nachbarlichen Zeltplatzdame und
der Bezahlung der Übernachtungspauschale von 6 Euro’s (inklusive Strom), haben
wir uns für die Nacht eingerichtet. Danach folgte ein kurzer Apéro vor unserem
Duro, wo auch der Entscheid für ein Fondue zum Abendessen gefällt wurde. Das
einzige was noch fehlte, war frisches Brot und einen feinen Weisswein. Also
haben wir uns zu Fuss auf den Weg in Richtung Dorf gemacht und sogar einen
Laden gefunden (ist nicht so einfach, denn das Dorf hat die besten Zeit wohl
auch bereits weit hinter sich und wird heute vom regen Durchgangsverkehr mit
vielen Lastwagen beherrscht). So haben wir einen kleinen Einkauf getätigt und
sind wieder gemütlich zum Duro zurückspaziert.
Nach einem weiteren
kleinen Apéro, ging es dann an‘s Kochen des Fondues und dies ging ganz flott
und schmeckte auch super! Da wir Müde von der Reise waren und es um diese
Jahreszeit auch bereits früh dunkel wird, ging es dann anschliessend in die
Heia — morgen steht ja Strasbourg auf dem Programm und da muss man doch etwas
ausgeschlafen sein…
Nach einer guten
Nacht sind wir gegen 8:30h aufgestanden und haben zusammengepackt. Es waren ja
noch genau 50 Kilometer bis nach Strasbourg. Unterwegs noch kurz in einer
Bäckerei einen Stopp eingelegt und Gipfeli für das Frühstück gekauft.
Eine Stunde später erreichten wir den Campingplatz „Camping de la Montagne
Verte“ in Strasbourg und haben eingecheckt. Da es ein Stadtcamping ist, sind
die sanitären Anlagen leider wie vielerorts relativ veraltet und der Zustand
auch entsprechend, aber immerhin sauber. Wir haben uns dann einen guten Platz
auf dem Kies ausgesucht und unseren Duro nicht wie alle anderen Camper auf die
ungemähte Wiese gestellt – was sich noch als sehr weise Entscheidung
herausstellen sollte!
Direkt nebenan hat sich ein superreicher
Franzose mit seinem Sattelschlepper-Wohn-LKW mit ausfahrbaren Erkern bequem
gemacht und unser Duro daneben sah aus wie ein kleines Spielzeug.
Jetzt aber erst einmal gefrühstückt und dann aber ab in die Stadt. Also
spazierten wir an die genannte Bushaltestelle (rund 700 Meter Entfernung) und
wollten ein Ticket lösen – Fehlanzeige, der Buschauffeur hatte für uns kein
passendes Ticket bereit und verwies und an die Tramhaltestelle. Diese war auch
nicht weit und nach bereits 2 Stationen war sie erreicht. So jetzt lösen wir
ein Ticket, upps das ist gar nicht so einfach, nach einer Viertelstunde hatten
wir dann das richte Ticket und auch das passende Wechselgeld für den Automaten,
besser gesagt es wurden 2, wir lösten 24h Karten für je 3 Personen für je 6
Euro. Und ab ging es in die Innenstadt, nach einem Besuch an der Ill mit vielen
Schleusen und kleinen Gassen im Quartier von Petite France, durfte eine
Besichtigung des Münsters natürlich nicht fehlen. Unterwegs noch in unzähligen
Läden gewesen….
Ja und so wurde es langsam aber sicher Abend und
wir hatten Hunger. Zuerst wurde aber noch der Campingplatz angesteuert um die
Einkäufe zu deponieren.
Am Abend haben wir in der Innenstadt fein
zu Nacht gegessen (es gab ja wieder Flammkuchen mit Münsterkäse und dazu ein
Amer-Biére) und sind dann gegen 23:00h beim Duro eingetroffen. Während dem
Nachtessen hatte es wie aus Kübel geregnet und alle Fahrzeuge auf der Wiese des
Campingplatzes standen massive im Sumpf, zum Glück waren wir ja auf dem Kies.
Kaum im Bett regnete es wieder die ganze Nacht hindurch und der Sumpf resp. die
Seen auf dem Platz wurden immer grösser!
Der Regen war vorbei und wir beschlossen auf Einkauftournee zu gehen und so
steuerten wir nach dem Frühstück mit dem ÖV-Bus das Einkaufzentrum mit
Decathlon und Auchan an. Nach etwa 2 Stunden shopping im Decathlon und 300
Euronen ärmer, dafür mit 4 Taschen Material in den Händen, hatten wir wieder
einmal Hunger und suchten den nahegelegenen Quick auf (ist so was wie ein Mc
Donalds), inzwischen schien auch wieder die Sonne…
So, jetzt wurde
es nochmals ernst, es wurde das Einkaufszentrum inspiziert und während die
Herren feines korsisches Pietra Bier in handlichen 0.5 Liter Einheiten kauften
– schlenderten die Damen durch die Gänge und suchten nach Handtaschen und
dergleichen.
Der einzige Unterschied ist, die Herren hatten ihr
Bier in 10 Minuten gekauft und die Damen waren nach 2 Stunden immer noch
unterwegs. Doch zum Glück hatte man ja Bier gekauft und dieses konnte die
Wartezeit gut überbrücken – so waren am Ende alle zufrieden und wir fuhren
wieder zurück auf den Campingplatz um unsere gemachten Trophäen abzuladen.
Und nachher hatten wir ja wieder einmal Hunger, es war ja auch schon
bereits 19:00h und draussen war es stockdunkel.
Also kurz
nachgefragt auf was die Herrschaften den Lust hätten und so wurde eine Pizzeria
gefordert. Dann kurz im Internet nachgesehen und eine top Adresse etwas
ausserhalb des Stadtzentrums entdeckt (Pizzeria Papa Lisa), die lag sogar „nur
etwa 3 Kilometer Luftlinie von uns entfernt“ – und weg!
Aber oh
Schreck, für ÖV Fahrer liegt das Dingchen dann doch etwas sehr schlecht, d.h.
der erste Versuch mit dem Tram hinzufahren scheiterte in einer Distanz von 1.4
Kilometer Luftlinie. Also muss es doch einen Bus geben, ja den gibt es auch
tatsächlich, doch er fährt um diese Zeit nur noch einmal in der Stunde. Shit,
also sind wir die 20 Minuten zur Pizzeria gelaufen. Dort in der Industriezone
angekommen (an dieser Adresse würde wirklich niemand eine Pizzeria vermuten),
entpuppte sich unser angesteuertes Objekt als wahrer Treffpunkt für
pizzamögende Strasbourger, den der Laden war randvoll und wir konnten uns
gerade noch den letzten Tisch sichern. Die Pizzen waren fein und das Bier
ebenfalls und so ging es wieder auf den Extended-Heimweg, doch dieses Mal mit
einem kleineren Fussmarsch und dem Tram, das uns mit einem riesigen Bogen um
die halbe Stadt zum Ziel führte. Gegen 23:30h sind wir dann ins Bett
geschlüpft.
Nachdem Morgenessen
verliessen wir Strasbourg und Frankreich in Richtung Deutschland, genauer Bad
Dürrheim im Schwarzwald war unser angesteuertes Ziel. Die Fahrt ging flott,
erst über den Rhein nach Offenburg und dann quer durch den ganzen Schwarzwald,
vorbei an unzähligen Kuckucksuhrenshops nach Villigen-Schwenningen und
schliesslich nach Bad Dürrheim, welches wir kurz nach 12 Uhr erreichten, genau
10 Minuten zu spät, um noch vor dem Mittagessen auf dem Wohnmobilhafen
einzuchecken. Also haben wir einen vorbeilaufenden Gast gefragt, wie es hier
genau funktioniert und haben uns alleine auf dem Parkplatz 2 einen schönen
Stellplatz, die Nummer 98, ausgesucht.
Folgend an den kurzen Aufbau
dann gemütlich zu Mittag gegessen. Um 15:00h haben wir dann eingecheckt und uns
für 3 Tage eingeschrieben (dies macht man hier so, denn dann werden einem
einmalig die Eintrittskosten ins Solethermalbad erlassen (dies ist ein
Geheimtipp, denn der Platz ist mit 9 Euro, resp. mit 11.50 mit Strom/pro Tag,
viel günstiger als ein einzelner Eintritt ins Bad).
Also rein in
die Badehose und ab für 3 Stunden ins Thermalbad. Es war ein wahrer Genuss,
doch drückten wir das Durchschnittsalter doch massiv herunter – die meisten
Gäste waren jenseits der 70iger Grenze und zum kuren dort. Ein Eingeborener
sagte uns beim Ausgang, das nächste Mal sollen wir erst ab 19:00h gehen, dann
sind die jüngeren Gäste dort und die Kurgäste beim Abendessen. Ja man kann ja
ein anderes Mal wiederkommen, denn Bad Dürrheim liegt ja nur ca. 1:30h von
Zuhause weg….
Im Anschluss an die Baderei haben wir in der
örtlichen Weinstube die lokalen Köstlichkeiten, wie Spätzleeintopf oder
Cordonbleu gegessen, die waren wirklich lecker! Dann aber ab ins Bettchen, es
war ja auch schon bereits wieder gegen Mitternacht.
Wir fuhren mit dem Duro ins Einkaufszentrum um Brötchen zu
holen, doch wurde es wie immer etwas mehr, denn im DM (Drogerie-Markt) nebenan,
haben sich die Ladies mächtig mit Krimskrams eingedeckt. Dann wieder
zurück zum Frühstück, es war wohl dann eher ein Mittagessen auf den Stellplatz.
Gegen 13:00h ging es ab ins Sporthallenbad Minara wo es einen grossen
Sprungturm gab, dieses Mal hatte es nicht besonders viele Leute, denn die waren
ja alle im Solemar vis a vis. Nach 3 Stunden baden hatten wir langsam aber
sicher Schwimmhäute und so machten wir uns auf den Rückweg. Bein Duro
angekommen, war es ja auch bereits wieder 17 Uhr und so beschlossen wir heute
selber zu kochen und einen gemütlichen TV Abend zu machen. Gesagt getan, also
gibt es Kängurusteaks mit Kartoffelstock und Bratensauce. Nach geschätzten 10
Mal Sicherung wieder einklicken (es gab ja nur 900 Watt pro Dose), war das
Abendessen auf dem Tisch und es schmeckte hervorragend!
Dann folgte
der gemütliche Fernsehabend mit einem Harry-Potter Streifen ab Satellit. Gegen
23:30h war dann Feierabend.
Nach dem
Frühstück folgte der kurze Abbau und die Rückfahrt ins Zürcher Oberland,
welches wir dann nach 1 ½ Stunden Fahrt, wohlbehalten um 13:00h wieder
erreichten. Dann nur noch kurz 7 Waschmaschinen durchlassen und den Duro wieder
für das nächste Mal startklar machen – big smile!
Es hat sich
gelohnt – es waren wirklich 6 tolle Tage im Elsass und im Schwarzwald!
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